Natascha Bauer ist das kreative Zentrum bei Natascha Bauer Friseure.
Ihr Ideenreichtum, ihre Begeisterung für die Arbeit und ihre besondere Begabung haben sie schließlich zur Weltmeisterin gemacht. Der Friseur-WM-Titel 2008, den sie in Chicago erwarb, trägt heute dazu bei, dass Natascha Bauer Friseure weit über die Grenzen von Mainz hinaus bekannt und beliebt ist. Nataschas Kompetenz ist nicht nur im Salon gefragt, seit Jahren nimmt sie erfolgreich an nationalen und internationalen Wettbewerben teil und wird regelmäßig als Stylistin für namhafte Foto-Shootings und besondere Anlässe gebucht.
Unter anderem arbeitete sie schon auf der Mercedes-Benz-Fashion-Week, hier setzte sie die Modells des Berliner Modedesigners Michael Michalsky stylisch in Szene. Zahlreiche Fotoshootings unter anderem für das Mainzer Möbel Haus Möbel Martin. Außerdem ist sie für die Frisuren der Sänger/innen und Comedian des Frankfurter Hofs seit Jahren zuständig. Besonders stolz ist sie den US-Amerikanischen Musiker James Brown frisiert zu haben.
Er war trotz seinem hohem Alter mit seinem Outfit inkl. Hairstylings und Bühnenauftritten immer ein Perfektionist, dies beeindruckte Natascha damals sehr. Zuletzt arbeitete sie mit ihrem Team auf der Fashion Night by Anja Gockel auf einem Ausflugsschiff der KD. Hier ist für die Zukunft noch einiges in Planung. Lassen Sie sich überraschen
Wella suchte die besten 10 Jungfriseure in Deutschland.
Als WM-Team hatten wir einen Wettbewerb nach dem anderen. Diese Erfahrungen waren gut, um ruhiger zu werden, denn ich hatte mit meinen zittrigen Händen (die bei der WM erstaunlicherweise ganz ruhig waren!) und meiner inneren Unruhe zu kämpfen. Das lag, denke ich, einfach an dem Druck, den ich mir selbst machte. Jeder wollte schließlich besser sein als der andere. Jeder kämpfte um seinen Platz im Team und keiner verriet den anderen seine Tricks. Die Entscheidung über den erhofften Einzug ins WM-Team rückte näher. Mein erbitterter Kampf und mein Einsatz zahlten sich aus. Wir waren nun ein weibliches Vierer-Gespann. Die Männer hatten wir besiegt ! Vier Mädels, die von diesem Moment an zu einer festen Einheit werden mussten, denn bis zur WM mussten die von uns gefertigten Frisuren alle HAARgenau gleich sein.
Jedes Haar musste liegen. Für die Jury aus 44 Nationen sollte erkennbar sein, dass wir Deutschland repräsentierten. Inzwischen wurden auch Tricks unter uns ausgetauscht und man gab sich gegenseitig Hilfestellung. Wir trafen uns zu privaten Trainingseinheiten, um gemeinsam besser zu werden und synchron zu arbeiten. Wir wurden eine Einheit.
Mittlerweile hatten wir an Wettbewerben mit Spionen zu kämpfen, die unsere Fingerhaltung filmten und fotografierten. Bald kamen die ersten Nachahmer mit ihren Kopien. Wir mussten unsere Frisuren verstecken und vor diebischen Kameras schützen. Ich hätte nie erwartet, dass jemand unsere Kreationen stehlen würde. Wir nahmen bei keinen Wettbewerben mehr teil und änderten unsere Farben und die Proportionen in den Frisuren so gut es ging. Trotz allem war es irgendwie ein tolles Gefühl, weil wir wussten, dass wir erstklassige Leistungen abgeben konnten. Als dann die Weltmeisterschaft näher kam, stieg das Interesse der Presse an meiner Person. Langsam konnte ich es kaum noch erwarten. Endlich: Abflug nach Chicago. Und das umringt von Fernsehteams und meiner Familie. Toll! Meine Mutter und meine Tante flogen zu unserer seelischen Unterstützung mit. Doch muss ich sagen, dass meine Tante wohl eher die Beruhigungspille für meine Mutter abgab, denn diese litt wesentlich mehr als ich.
Nur mein Vater musste leider zu Hause bleiben, denn einer musste schließlich weiterhin für das Geschäft zuständig sein. Die Ankunft in Chicago war bereits eine Woche vor dem Wettbewerb, damit wir uns an die Zeitumstellung und die andere Wasserqualität (anderer Härtegrad) gewöhnen konnten. Einige unserer Produkte kamen nicht durch den Zoll. Sofort machte sich Panik unter uns breit, denn diese Produkte waren für uns sehr wichtig. Es ließ sich nicht vermeiden und wir mussten unsere Planungen umstellen.
Das war wirklich eine harte Woche. Es liefen viele Tränen, doch wir hielten zusammen. Immer und immer wieder, von morgens bis spät am Abend übten wir immer wieder die gleichen Handgriffe. Ich sehnte mich nach dem Wettbewerbstag.
Endlich war es soweit. Es lag eine schlaflose Nacht hinter mir. Ich trainierte nochmals die Föhn- und Steckfrisur, um mich „warm“ zu machen. Mein hübscher WM-Kopf, der bereits am Vorabend geschminkt worden war, stand schon bereit. Ich zog meine WM-Bluse an und es erfüllte mich mit Stolz, das Deutschlandwappen an meinem Arm glänzen zu sehen.
Das Frühstück wurde nur mühselig runter geschluckt. Dann schritt unser Nationalteam zur Halle und meine Mutter und meine Tante halfen bei den vielen Koffern und Geräten. Das war gut so, denn ich konnte aufgrund der Anspannung nichts mehr tragen außer meinem Kopf. Wir betraten unseren Modellraum, über dem die Deutschlandfahne hing. Nachdem wir kurz unsere Gegner kennengelernt hatten, gab es ein check-up um zu sehen, ob wir auch wirklich alles dabei hatten. Ja, alles war an seinem Ort.
Nun war ich super ruhig. So ruhig war ich noch nie zuvor bei einem Wettbewerb. Seltsam oder? Wir wurden aufgerufen: “Natascha Bauer, mirror number…”. Während ich alles aufstellte, schaute ich mich schon mal um. Die Menschen hinter der Absperrung waren regelrecht „maskiert“, wie sie da in ihren Landesfarben angemalt herum standen. So auch meine Mama und meine Tante. Es beruhigte mich, denn egal was passieren würde, auch wenn ich keine Weltmeisterin im Team werden würde, meine Familie fand es toll, was ich zu diesem Zeitpunkt bereits erreicht hatte. Sie standen mir bei. DANKE!
Der Moderator zählte bis auf Null runter. „START!“ Ich war von Anfang an cool und meine Hände ruhig. Und ich war auf einmal tierisch schnell. Nichts konnte mich halten. Die Jubelrufe spornten mich noch mehr an. Die Frisur “Consumer” sitzt. Die Zeit ist um. Nun musste mein Model schnell das maßgeschneiderte Kleid anziehen. Ohrringe und Halskette durften nicht vergessen werden. Ja, jetzt war ich zufrieden. Das Gesamtbild haute mich um! Die anderen Teilnehmer waren allerdings auch nicht schlecht. Nun würden wir mit unserer Steckfrisur überzeugen müssen, unserem Highlight, unser “Hair by Night”. Die zweite Runde begann: Endspurt. Es gelang mir ein weiteres Mal super schnell und exakt zu sein. Auch hier war ich mit unserer Arbeit sehr zufrieden. Nachdem die Juroren ihre Bewertungen abgegeben hatten, holten wir unsere Modell-Köpfe, um in unseren Modellraum zu gehen.
Doch dies gelang uns nicht, denn die Fotografen scharrten sich um uns. Nur um uns! Die Teams der anderen Nationen wurden kaum beachtet. Ein voller Erfolg. Unsere Frisuren stachen raus, sie waren perfekt. Diese Runde hatten wir gewonnen, doch es interessiert mich, was die anderen so gemacht hatten. So schlenderte ich von Modellraum zu Modellraum. Eines wusste ich: bei diesen Leistungen würde ich niemals Juror sein wollen.
Den Abend verbrachten wir ausgelassen und wild, denn ein großer Teil der Last und Anspannung war abgefallen. Wir vier tanzten bis zum Morgengrauen, denn die Siegerehrung sollte erst am nächsten Abend stattfinden. Leider! Doch dann ging es endlich los. Das Nationalteam war in weiße Blazer gekleidet, geschmückt mit Deutschlandwappen und -fahne. Der Einmarsch der Nationen konnte beginnen. Der Saal war riesig.
Die Spannung stieg. Endlich begann die Siegerehrung der Juniorenclassic: Und damit mit unserem Sieg. Die Einzelwertung wurde bekanntgegeben. Ich belegte den 3. Platz beim Stecken, meiner Königsdisziplin. Zwei meiner Kameradinnen waren vor
mir. Super, die Chance auf den Sieg stieg. Dann kommt die Gesamtplatzierung. 4. Platz, 3. Platz… Den 2. Platz bekam Frankreich… Wir gaben die Hoffnung nicht auf, dass wir noch gewinnen konnten. Trommelwirbel. Und, und, und… „Deutschland ist Weltmeister!”
Weltmeister 2008
Ich bewarb mich schriftlich, konnte teilnehmen und gewann. Wella entdeckte frühzeitig mein Talent und öffnete mir bisher noch unbekannte Türen. Dem Friseur-Nationalteam gefiel meine Mappe und bot mir daraufhin ein Probetraining an. Nach der Zusage schaute ich mir erstmals einen Friseurwettbewerb an und war von diesem Moment an begeistert.
Ich hätte nie gedacht, dass ich ein solch großes Interesse dafür entwickeln könnte. Die ganze Atmosphäre überwältigte mich. Es war genial! Große Bühne umgarnt von Fans, Scheinwerfer, Aufregung im Bauch und Nervenkitzel der Akteure und ihrer Familien. Ich liebte es sofort. Da ich vor meiner Lehrzeit an etlichen Tanzturnieren teilgenommen hatte und mir dieser Nervenkitzel fehlte, wollte ich so etwas auch persönlich erleben und beschloss, mich zukünftigen Friseur-Wettbewerben zu stellen. Damals ahnte ich jedoch noch nicht, dass dies nur die Kleinformation war!
Anfangs war ich nur einmal im Monat am Wochenende in München, wo sich das Nationalteam traf. Ich wurde getestet, ob ich das nötige Feingefühl, Kreativität und ein schnelles Umsetzungsvermögen mitbringe. Schnell war mir klar, dass ich mit meinem Team nicht nur zu den besten Jungfriseuren in Deutschland gehören wollte, sondern zu den besten weltweit. Das war mein Ziel. Mein Ehrgeiz war schon immer groß und daran hat sich bis heute nichts geändert. Ich brauche immer neue Ziele, die ich erreichen möchte. Ich hatte es geschafft und das Interesse an meiner Person stieg. Ich gehörte schnell zum Nationalteam Deutschland, aus dem ich allerdings bei schlechter Leistung jederzeit hätte raus fliegen können.
Dieser enorme Druck steigerte sich je näher die Weltmeisterschaft heranrückte. Von ca. 10 Mitstreitern, die bereits zu den besten Deutschlands gehörten, durften nur 4 an der Weltmeisterschaft teilnehmen. Mittlerweile trainierte ich schon jedes Wochenende und täglich nach Feierabend kamen im Betrieb noch etliche Trainingseinheiten dazu. Es war nicht immer leicht, die Balance zu halten zwischen meinem Arbeitsalltag bzw. der Arbeit am Kunden und den immer längeren Trainingseinheiten. Der Druck war so groß, dass ich regelmäßig krank wurde und meine Gesundheit litt erheblich. Aber es war mir egal, der Weg ist das Ziel! Die Hindernisse wurden einfach mitgenommen. Meine Leistungen besserten sich von Tag zu Tag und mein Auge wurde geschärft.
Meine Arbeiten wurden exakter und filigraner, ob es nun um Schnitt, Farbe, Föhnfrisur, Haarteile, Hochstecken oder um Produkte ging. Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Meine Kunden bestätigten mir eine enorme Entwicklung bei meiner Arbeit und auch im menschlichen Sinne.